Rückblick cosh-Jahrestagungen
Dieses Jahr gab es bei den cosh-Jahrestagungen Mathematik (26./27.02.2025) und Physik (27./28.02.2025) gleich mehrere Neuerungen. Nachdem sie viele Jahre am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) in der Außenstelle Esslingen (ehemals Landesakademie Esslingen) stattgefunden hatten, tagten die beiden Gruppen erstmals im Forum Hohenwart. Das Programm wurde dabei von je 2,5 Tagen auf 2 Tage gestrafft, um mehr Personen die Teilnahme zu ermöglichen, ohne dass zu viel Unterricht ausfällt. Und als weitere Neuerung wurde ein für Mathematik und Physik gemeinsamer Tag eingeführt, diesmal der Donnerstag, 27.02.2025.
Nach der Begrüßung am Tagungsmittwoch berichteten Markus Kammerer und Thomas Weber über die vielen Änderungen in den Abiturformaten an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Diese Informationen stießen insbesondere auch bei den Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulseite auf großes Interesse.
Die nächsten Stunden standen im Zeichen der Berichte. Neben den aktuellen cosh-Aktivitäten gab es Berichte aus dem ganzen Land, bevor es am Nachmittag dann in die Workshopphase ging, die neben dem Thema Lernplattformen – MatheBattle und die MINT-Fabrik – insbesondere auch das Thema KI hatte, das auf großes Interesse getroffen ist.
Am Donnerstag stießen dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Physiktagung dazu, so dass der Tagungsraum mit über 100 Personen gut gefüllt war. Nach einem unterhaltsamen Einstieg in den Tag ging es in das Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Ministerien. Hier wurde insbesondere die Ansage von Herrn Lorenz, dass cosh für zwei Jahre Sachmittel – z. B. für WiMINT-AGs – erhält, mit großer Freude aufgenommen, während es viele kritische Rückfragen zu der neuen G9-Reform gab.
Vor der Mittagspause informierte Ulrich Trautwein die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Stand der ToscaNEO-Studie, die den Wissensstand der Schülerinnen und Schüler beim Eingang in die beruflichen Gymnasien untersucht hat und deren Erfolg gerne im Längsschnitt weiter verfolgen möchte. Die interessanten Ergebnisse wurden mit gemischten Gefühlen aufgenommen und alle Anwesenden waren sich einig, dass der Referent, der maßgeblich für diese Studie verantwortlich ist, auch in den kommenden Jahren eingeladen werden sollte, um von weiteren Ergebnissen zu berichten. Am Nachmittag fand das Programm seine Fortsetzung mit dem interaktiven Vortrag von Martin Kramer, der mit zahlreichen praktischen Elementen unter intensivem Einbezug des Publikums Aspekte des Lernens und Lehrens im 21. Jahrhundert darstellte. Damit war der Mathematik-Teil offiziell zu Ende.
Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mathematik-Tagung blieben danach noch, um den anschließenden Vortrag von Peter Grabitz zu hören. Er sprach über die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachunterricht und beleuchtete dabei die Veränderungen in der Rolle der Lehrenden sowie die aktuellen Einschränkungen und Möglichkeiten der Umsetzung. Während des darin eingepassten Workshops hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Tools zur Funktionsweise neuronaler Netze zu testen und auf KI-generiertem Feedback basierende Systeme zur individuellen Lern- und Aufgabenunterstützung kennenzulernen.
Am Freitag begann Stefanie Walz aus dem cosh-Physik Kernteam den Tag mit einem spannenden Erfahrungsbericht aus ihrer Zeit an der deutschen Auslandsschule in Shanghai Yangpu. Sie stellte den Arbeitsalltag und die Unterschiede zum deutschen Schulsystem vor. Anschließend berichtete Ronny Nawrodt mit seinem Team des Schülerlabors “Spiel der Kräfte” über die Konzeption und den Einsatz verschiedener Experimente für Schülerinnen und Schüler. Nach der Mittagspause konnten einige dieser Experimente insbesondere aus dem Bereich Laser- und Quantenoptik von den Teilnehmenden im Rahmen einer intensiven Experimentiersession selbst ausprobiert werden.
Den Abschluss des Tages und der cosh-Physik Jahrestagung bildete eine Ergebnisvorstellung und Diskussion zur Arbeitsgruppe cosh. Dabei wurden die aktuellen und zukünftigen Aktivitäten sowie die bereits umgesetzten und zusätzlich gewünschten Maßnahmen diskutiert.
Neben dem offiziellen Programm kam auch der inoffizielle Austausch auf beiden Tagungen nicht zu kurz, wofür insbesondere die gemütlichen Abende im Foyer, die von Musik der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie literarischen Beiträgen begleitet wurden, sorgten.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den regen Austausch, an die Referentinnen und Referenten und die Workshop-Leiterinnen und -Leiter für ihre Beiträge, an die Vertreterinnen und Vertreter der Ministerien sowie an das Forum Hohenwart für die Unterstützung vorab und vor Ort und für die gute Verpflegung.
Vorschau: Die cosh-Jahrestagungen 2026 werden wieder im diesjährigen Format mit 2 + 2 Tagen bei einem Überschneidungstag stattfinden. Die Mathematik wird am 11./12.02.2026 wie gehabt den Auftakt machen, die Physik am 12./13.02.2026 anschließen. Auch 2026 werden wir leider nicht in Esslingen unterkommen, aber mit der Außenstelle in Bad Wildbad wurde eine gute und landschaftlich wunderschöne Alternative gefunden. Informationen dazu gibt es über die cosh-üblichen Verteiler und über die cosh-Website www.cosh-bw.de im Spätjahr 2025.